losch
auch
in
Flandern
die
Theilnahme
für
den
Kupferstich.
Der erste, der ein Gemälde von Rubens in
Kupfer stach, war Cornelius Galle, der Alte,
1570 in Antwerpen geboren, Sohn des oben schon
genannten Philipp Galle. Er ging nach Italien, um
sich in seiner Kunst zu vervollkommnen; und hier
hat er auch seine besten Kupferstiche geliefert.
Was er später nach seiner Rückkehr in die Heimath
geleistet hat, steht hinter seinen italienischen Stichen
zurück. In Italien lernte er die ersten Gemälde
Rubens kennen und stach dessen „grosse Judith" in
Kupfer. Diesen schönen Kupferstich widmete Rubens
einem Versprechen gemäss, das er schon in Verona.
gegeben hatte, einem gewissen D. Wover und nennt
ihn primum suorum operum typis aeneis expressum.
Des Cornelius Sohn, Cornelius Galle, der
Jüngere, ist nur in mehreren Portraits ein guter
Stecher , für die Historie fehlte ihm Kunst und
Talent.
Nachdem
Cornelius
Galle
mit
dem
ersten
Stich
nach Rubens dessen Schule gleichsam eröffnet hat,
folgen von den Freunden und Schülern des grossen
Meisters zuerst Lukas Vorstermann, um 1580
in Antwerpen geboren. Rubens, bei dem er anfangs
die Malerei erlernte, rieth ihm, sich ganz dem Kupfer-
stich zu widmen. Er befolgte diesen Rath und
ward ein thätiger und fleissiger Kupferstecher, der
sich bemühete, durch den Stich vornämlich die
plastische Wirkung hervorzuheben. Er behandelt
Incarnat und Draperien mit derselben Strichmanier,
daher noch nicht gehörig unterschieden, ausser dass
er die Draperie etwas kräftiger in's Korn setzt und
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